Happy Herbivore Abroad Kochbuch Review

 

Zur Zeit gibt es im großartigen Post Punk Kitchen Forum eine Cookbook Challenge. Die werde ich nutzen um ein paar Rezepte aus Kochbüchern auszuprobieren und euch dann das Kochbuch vorzustellen.

In der ersten Woche gab es „freie Wahl“ und so habe ich mir Happy Herbivore Abroad geschnappt, denn ich hatte vorher erst ein Rezept daraus nachgekocht und das wollte ich ändern. Über das zweite Lindsay Nixon Kochbuch Everday Happy Herbivore habe ich ja bereits ausführlich geschrieben. 

Aus dem dritten Happy Herbivore Buch habe bis jetzt 8 Rezepte ausprobiert:

 

Nonas Chickpeas (S. 51) – Schmeckte ziemlich lecker und durch die Rosinen sehr frisch und fruchtig.

Lentil Taco „Meat“ (S. 43) – Dieser Linsen+Ketchup Mansch war leider ungenießbar.

Hummus (S. 195) – Low-Fat Hummus ist nie so gut wie Hummus mit Öl, aber normalerweise mag ich ihn trotzdem. Dieser hier ist extrem trocken (fast hart und krümmelig), aber das eigentliche Problem ist, dass es viel zu sehr nach Kümmel schmeckt.

German Lentil Soup (S. 14) – Ob diese Linsensuppe besonders deutsch ist, weiß ich nicht. Geschmeckt hat sie auf jeden Fall gut. 

Lemon-Balsamic Chickpeas (S. 48) – Eine recht leckere, schnelle Art Kichererbsen zuzubereiten.

Cherry Clafoutis (S. 152) – Geschmacklich fand ich die Clafoutis gut, leider war die Konsistenz nicht so toll. Ich hab sie auch nicht heil aus der Backform holen können..

Sunshine Muffin (S. 250) – Geschmacklich fand ich diese Ananas-Muffins recht gut, aber leider waren sie bereits nach einem Tag total matschig. Also wann, dann alle 12 schnell aufessen.

Ebenfalls ausprobiert habe ich Spicy Mustard Chickpeas (S. 44), das zwar sehr sehr scharf war, aber als Beilage dennoch eine gute Idee ist. Im Endeffekt aber ist einfach nur Kichererbsen mit 1.5 EL Tabasco.

Das Kochbuch ist ebenso schön aufgemacht wie die anderen beiden Happy Herbivore Bücher. Das heißt: leicht zu navigieren, gut zu lesen, viele schöne Bilder. Zu jeden Rezept gibt es Nährwertangaben und zu fast jedem Rezept auch ein Bild. Im Unterschied zu den anderen Büchern sind hier auch Geschichten von ihren Reisen zu finden & Fotos dazu. Ich finde leider weder die Geschichten interessant, noch die Fotos schön. Mehr Rezepte wären mir lieber gewesen.

Nach der Woche des Rezepte Ausprobierens, eher enttäuscht vom Buch. Nach so einigen Fehlschlägen hab ich nicht mehr wirklich Lust, andere Rezepte auszuprobieren. Dazu kommt

a) Viele Rezepte sind bereits in den anderen beiden Kochbüchern enthalten, einige vollständig, bei anderen wurde eine Zutat ausgetauscht

b) Viele Rezepte bei denen es mir schwerfällt sie „Rezepte“ zu nennen und nicht eher „Anregungen“ oder etwas ähnliches. Beispielsweise das Rezept für muesli besteht aus „haferflocken, milchersatz, frucht nach wahl“, Taquitos (s. 53) bestehen aus „1 Dose refried beans, 8 tortillas“ und das Rezept für Pommes hat sogar nur eine Zutat: 1 Kartoffel.

c) Ein ganzes Kapitel beinhaltet nur Getränke, davon viele mit Alkohol. Auch sind recht viele Rezepte mit Alkohol zuzubereiten. Das ist für mich als Teetotal nicht nur nervig, sondern auch etwas irritierend bei einem Kochbuch was sich sonst anmaßt nur gesunde Rezepte zu präsentieren und dabei auch manchmal sogar etwas zu moralisierend rüberkommt. Wenn einerseits gesagt wird, nur schon ein Tropfen Fett sei schrecklich für den Körper und unglaublich gesundheitsschädlich (das wage ich doch zu bezweifeln) und auf jeden Fall zu vermeiden sei, und dann ein „whole foods, no oil, low fat, real nutrition“ Gesundheitskochbuch rausbringt,  dann sind Sangria und Radler Rezepte irgendwie  bizarr.

Ich hatte kurz überlegt ob ich das Kochbuch weggeben soll, denn nach den Fehlschlägen mit einigen Rezepten habe ich wenig Lust noch mehr ungenießbares Essen wegzuwerfen. Ich habe mich aber doch entschlossen das Buch zu behalten. Denn ich liebe es einfach zu sehr in Kochbüchern mit schönen Bilden zu schmökern.

 

Pro:
– Sehr einfach & für Neuveganer und Kochphobiker gut verständlich
– Gesund & alles mit wenig Fett
– Nährwertangaben
– Viele schöne Fotos!
– Viele Rezepte mit einfachen Lebensmitteln die leicht zu erhalten & günstig sind  

Kontra:

– Alle Angaben in cups/oz
– Wenig vollständige Malzeiten
– Viele sehr einfache Rezepte, die für die meisten Veganer nicht neu sind
– Viele Rezepte bereits so oder ähnlich in Happy Herbivore & Happy Herbivore Abroad
– Einige Rezepte funktionieren nicht oder schmecken fad
– Der Travelogue ist wenig gelungen
– Die Rezepte „aus aller Welt“ sind leider sehr vereinfachert und amerikanisiert, somit wenig authentisch. 

 

Wenn jemand Interesse hat an kalorienarmen, fettarmen und leichten und schnellen Rezepten, dem würde ich eher das erste Happy Herbivore Kochbuch empfehlen. Dann kann man ja weitersehen ob man so ein großer Fan ist, dass man auch die anderen Bücher kaufen möchte um seine Sammlung zu vervollständigen. Ansonsten kann ich das Buch Happy Herbivore Abroad eigentlich nur empfehlen, wenn man unglaublich gerne in Kochbüchern blättert und sich Fotos ansieht. Was die Rezepte und die Kreativität davon betrifft drängt sich leider das Gefühl auf, dass Lindsay Nixon ihren 5-Kochbücher-Vertrag mit ihrem Verlag schnell gerecht werden will und deswegen so schnell das 3. Buch 2012 erschien. Ihr 4. Kochbuch ist nämlich auch bereits fertig und erschient dieses Jahr.

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3 Kommentare

    1. Danke. Und nein, das Buch brauch man wirklich nicht. Aber auf jeden Fall erinnert es mich, wie wichtig schöne Bilder in Kochbüchern sind. Es gibt so gute tolle Kochbücher, die man dann einfach nicht durchblättern mag..

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