Zum Samstag in Dresden habe ich ja schon hier geschrieben. Am Sonntag begannen wir den Tag mit einem Frühstück im 100% veganen Flax (Schönfelder Straße 2). Am Wochenende macht die sympathische Neuseeländerin seit neustem schon um 9 auf und es gibt eine extra Frühstückskarte.
Wie man auf den Bildern sehen kann ist es drinnen sehr gemütlich und stilvoll & die Preise sind wirklich in Ordnung. Was man nicht sehen kann: die Bedienung war sehr sympathisch & das Essen hat toll geschmeckt. Meine Mutter aß Pfannkuchen und ich die Kartoffelpfanne. Ich kann das Flax wirklich nur empfehlen. Wenn ich Dresden wohnen würde, würde ich da wahrscheinlich die ganze Zeit hocken und Frühstück, Mittag und Kuchen dort essen…
Irgendwann sind wir dann aber doch aufgebrochen und sind ins Deutsche Hygienemuseum. Ich fand die Dauerausstellung weniger gut, unter anderem auch weil ich immer wieder bei den Tafeln stand und dachte “Aber das stimmt doch gar nicht!”. Bei einigen Sachen konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass die Fehler noch niemandem aufgefallen sind (vor Allem denk ich natürlich, dass es dann sicher noch viel mehr Fehler gibt die ich eben nicht entdecken kann, weil ich es selbst nicht weiß). Die Abteilung über Sexualität war mehr als fragwürdig, dort stand doch so einiges von dem ich mal behaupten würde, dass es zumindest umstritten ist. Auch übel aufgestoßen ist mir natürlich der Ausstellungsraum über Ernährung. Es kam einen vor als sei man ins Vegetarier-Voruteils-bingo der 70er gestolpert. Aber auch sonst war da inhaltlich einiges um die Hände über den Kopf zu schlagen. Gibt es da für Museum keine Auflagen? Quellenangaben usw? Da habe ich vorher noch nie gedacht.
Gut, dass es noch die Sonderausstellung gab. Wenn ihr bis zum 11. August noch in Dresden seid empfehle ich sehr sich die Ausstellung “On Border: Über Grenzen” anzusehen. Fotografie Ausstellungen sind ja sowieso meins, wenn es dann noch so ein spannendes Thema ist noch viel mehr. Besonders berührt haben mich die Fotoserien “Hit the Road Jack” über Romafamilien in Europa, “Road Closed” über die katholischen und protestantischen Viertel in Belfast und “Sehr geehrte Frau K.” über Asylsuchende in Deutschland. Wie gesagt, wenn die Möglichkeit besteht: anschauen!
Aus dem Museum raus kamen wir in einen ganz starken Regen. In der Innenstadt waren wie in der Kreuzstraße im Café Aha, das zu einem Weltladen gehört. Dort gibt es neben Omni Essen immer auch etwas Veganes, wie einen Eintopf oder Ähnliches. Wir haben allerdings nur etwas Warmes getrunken. Mein Kakao mit Nelken, Zimt und Sojamilch war sehr lecker. Es war eine gemütliche Atmosphäre aber leider ziemlich voll dank Regens.
Im starken Regen sind wir dann weiter durch die Stadt gelaufen obwohl man fast nichts anschauen konnte. Ich wollte unter der Regenjacke nicht mehr hervorschauen. Toll fand ich das meine Hanf-Sneaker von Vegetarian Shoes das alles so gut mitgemacht hätten. In anderen Schuhen wär ich sicher krank geworden…
Irgendwann kamen wir nach Suchen (ich hatte mir selbst einen Plan gezeichnet, aber den im Regen zu lesen…) im Restaurant Brennnessel (Schützengasse 18) an. Auch hier wieder: Sehr gemütlicher Raum, allerdings ziemlich dunkel, deswegen gibt es auch keine Fotos. Seltsamerweise bezeichnet sich das Brennnessel selbst als vegetarisches Restaurant und hat trotzdem Fleisch auf der Karte stehen. Das mag verstehen wer will, ich find es ziemlich doof. Da wäre mir lieber sie würden es einfach gar nicht behaupten. Etwas veganes findet man nicht auf der Karte, dazu muss man explizit nach der veganen Speisekarte fragen. Auch das finde ich sehr doof. Als Nicht-veganer würde ich doch niemals nach einer veganen Speisekarte fragen,
Ich hatte einen Salat bestellt, meine Mutter einen veganen Brennesselauflauf. Ich hatte schon ein paar Bissen gegessen bevor wir nachgefragt fragen ob es wirklich vegan ist. War es nicht. Es sei nicht klar gewesen, dass ich die vegane Variente will (…). Ich habe meins zurück gehen lassen und das ganze dann in vegan bekommen. Dazu kann ich sagen: sehr lecker! Aber unangenehm war das Ganze schon. Für ein “vegetarisches” Restaurant ist das ganze sehr inkompetent. Überhaupt kam mir das Restaurant was “Vegetarismus” angeht eher altmodisch vor.
Abends waren wir zurück in unserem Zimmer in Neustadt und schafften es, nachdem die Jacken einige Zeit über der Heizung trockneten, uns noch ein mal raus in den Regen zu begeben und das Restaurant “Falscher Hase” (Rudolf-Leonhard-Straße 3) aufzusuchen.
Eingerichtet ist das Ganze etwas einfach aber dennoch nicht ungemütlich. Das Essen war lecker und preislich in Ordnung. Auch ein Stück Kuchen haben wir uns am Ende geteilt. Nur der Salat war ein wenig langweilig. Dafür war der Mitarbeiter sehr sympathisch. Auch hier würde ich sicher, wenn ich öfter in Dresden wäre, oft sitzen. Beide 100 % veganen Restaurants/Cafés in Dresden haben mich wirklich überzeugt.
Auch noch empfehlen kann ich den netten kleinen britisch/amerikanischer Shop “Beyond the Pond“, in dem es englischen Tee, Flüssigen Rauch, veganes Fudge, vegane Graham Cracker Piekrusten usw gibt. Dort waren wir Montag in der Früh.
Vor der Abreise ging es noch mal zur/auf die Frauenkirche. Das empfiehlt ja sowieso jeder Reiseführer aber auch ich würde eine Empfehlung aussprechen. Das Panorama von Oben ist einfach toll. Am Hauptbahnhof haben wir vor der Abfahrt noch Salat bei Marché gegessen: Keine gute Idee. Wir haben bei dem Gemüse extra nachgefragt ob es in Butter oder Olivenöl angebraten wurde, und es war Olivenöl. Nur leider habe ich dann während des Essens gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Ich wusste nicht was, aber es schmeckte einfach irgendwie “falsch” und “eklig”. Meine Mutter hat dann die kleinen Speckstücke gefunden. Mir war danach Stunden lang total übel. Muss ich mir merken, dass ich da keinen Salat essen kann, so lange die Sachen so schlecht beschriftet sind.
Insgesamt kann ich zu Dresden sagen: Eine wirklich schöne Stadt, die ich gerne noch mal bei Sonnenschein sehen würde. Beide vegane Restaurants, Falscher Hase & Flax, haben mich überzeugt und auch sonst findet sich alles was man als Veganer so braucht. Es gibt natürlich auch noch die Volksküchen. Dazu habe ich das hier gefunden, aber ich weiß nicht wie aktuell die Info ist:
Vegane Volxküchen in Dresden
jeden Montag 21:00 in der Luther-Straße 33
jeden Dienstag 22:00 in der Chemiefabrik (Petrikirchstraße 5)
jeden Dienstag und Mittwoch ab 20:00 im AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Straße 39
jeden ersten Sonntag im Monat veganer Brunch im AZ Conni um 11:00. Im Juli und August ist Sommerpause.
4 Comments
freut mich, dass es dir in Dresden gefallen hat.
Die Ausstellung “On Border: Über Grenzen” habe ich mit Elvira im Berliner “Haus der Kulturen der Welt” gesehen. Fand ich auch gut!
CU WaltVat
Das Flax ist wirklich ein tolles neues Restaurant! Wir waren da auch schon ein paar Mal. Ich hoffe, sie haben viel Zulauf und können dann ihre Speisekarte ein bisschen erweitern. Ich bin sehr froh über die beiden veganen Restaurants ganz bei mir in der Nähe, aber die keinen Speisekarten mit den wenigen Abwechslungen hat man dann doch schnell abgefressen. Aber ich bin auch zu verwöhnt:)
so tolle Fotos zum tollen Text! Jetzt hätte ich Lust auf diesen Frühstückspfannkuchen, auch wenn’s schon spät am Abend ist…